Silva, P. de (1834 - 1875)

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"Thème varié avec introduction et finale" für Englischhorn & Klavier
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EVB 9815                                           Spielpartitur & Stimme

Silva, P. de (1834 - 1875)

"Thème varié avec introduction et finale" für Englischhorn & Klavier

Poll de Silva wurde am 28 März 1834 in Saint-Eprit bei Bayonne als Sohn eines Kaufmanns geboren. Den ersten Musikunterricht erhielt er von seiner Mutter und schon im Alter von 7 Jahren begann er eigene Stücke zu schreiben obwohl er von seiner Mutter sicherlich keinen Untricht in Harmonie- oder Formenlehre erhalten hatte. Erst als seine Familie sich in Bordeaux niederließ erhielt der junge Poll Kompositionsunterricht von einem gewissen Funck, einem Deutschen der in Frankreich eine Karriere als Orchesterleiter hinter sich hatte und nun als Privatlehrer wohlhabende Bürgersöhne und -töchter unterrichtete.

1854 ging er nach Paris um seine Studien fortzusetzen. Dort geriet er zunächst an eine der merkwürdigsten aber doch genialen Musikerpersönlichkeiten des Paris der 40er und 50er Jahre: Francois-Laurent Turbey (1795-1859). Dieser war eigentlich Geiger und hatte auch in verschiedenen Orchestern eine Anstellung, jedoch schaffte er es jedes mal, daß ihm aufgrund seines unsteten Lebenswandel und seinem gespannten Verhältnis zur Pünktlichkeit gekündigt wurde. Fétis schreibt, daß Turbey manchmal jahrelang "verschwunden" war, ohne daß irgendjemand wußte wo er war oder wann er zurück kommen würde. Nun muß also Poll de Silva in Paris auf irgend eine Weise auf Turbey gestoßen sein, und von ihm einiges gelernt haben, da der berühmte Opernkomponist Jacques-Francois Halévy (1799-1862), der auch Kompositionslehrer am Pariser Conservatoitre war, ihn in seine Kompositionsklasse aufnehmen wollte, nachdem er einige von dessen Kompositionen gehört hatte; dies kam jedoch aufgrund Poll de Silvas Augenleiden (er war zu dieser Zeit schon fast blind) nicht zustande kommen.

Poll de Silva lebte als freischaffender Komponist in Paris, schrieb drei Opern, eine Operette, ein Balett, zwei Oratorien und Kammermusik. Er starb 1875 in Clermont.

Das hier vorliegende Werk kann nicht mit Sicherheit Poll de Silva zugeschrieben werden. Als Vorlage zu dieser Ausgabe diente ein undatierter Druck aus der zweiten Hälfte des 19 Jh. ohne Angaben eines Verlages. Der Titel lautet:

"Thème varié avec Introduction et Finale composé pour Cor Anglais avec Accompt. de Piano et dédié à Mr. Vogt, Ch. de la Légion d-¦honneur, 1er hautbois de l-¦Académie Royale de Musique et Membre du Conservatoire par le Chevalier Da Silva."

Uns ist kein weiterer "da Silva" oder "de Silva" in Paris bekannt, der ein Stück für Herrn Vogt, den damals bekanntesten Oboisten und Oboenlehrer Frankreichs, hätte schreiben können, zumal Poll de Silva im Hause Halévy und Habeneck (genau wie Vogt) oft zu Gast war, und er durch seine drei Opern bestimmt auch in Kontakt mit Gustave Vogt als Oboisten gekommen sein muß.

Dieses Werk für Englischhorn und Klavier ist sicherlich eine Bereicherung der originalen Englischhornliteratur und zeigt, daß um 1850, zumindest in Paris, das Englischhorn auch als virtuoses Soloinstrument eingesetzt wurde.

Die Phrasierungen der Vorlage wurden übernommen, offensichtliche Druckfehler wurden verbessert. Einen detailierten Revisionsbericht stellt der EGGE-Verlag auf Wunsch gerne zur Verfügung.

Köln, im September 1998, Volker Breitenbach



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