Devienne, F. (1759-1803)

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Quatrième Sonate pour hautbois et basse, opus 71/1 - Urtext - réalisation de la Basse Continue par Prof. David Walter
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EVB 3011                    Spielpartitur & 2 Stimmen

Devienne, F. (1759-1803)

Quatrième Sonate pour hautbois et basse, opus 71/1 - Urtext -
réalisation de la Basse Continue par David Walter

 

Die sechs Sonaten "pour hautbois avec accompagnement de basse" komponierte François Devienne 1795 "pour son ami Sallantin" und wurden in Paris bei Sieber verlegt.

Erstaunlicherweise haben sie heute im Repertoire der Oboisten nicht den ihnen gebührenden Stellenwert. Dies ist umso verwunderlicher, da sich Deviennes Musik bei den übrigen Holzbläsern, mit Kammermusiken und Konzerten für Klarinette, Flöte sowie für Fagott, großer Beliebtheit erfreut.

Musikalisch gesehen gibt es nur wenige andere Sammlungen von sechs originalen Oboensonaten, die sich mit diesen "Sallantin"-Sonaten messen können.

In der Geschichte des Oboenbaus markieren sie zudem wie kein anderes Werk Abschluss und Neuanfang:

Über hundert Jahre hatte sich die Oboe baulich kaum verändert. Sie wurde in ganz Europa, den jeweiligen regionalen Stimmtonhöhen angepasst, gebaut und gespielt, und hatte sich insbesondere in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreut. Diese, heute als "Barockoboe" bezeichnete Oboe hatte eine breite Bohrung und sehr kleine Tonlöcher. Sie konnte nur in wenigen Tonarten spielen und hatte einen Ambitus von kaum mehr als zwei Oktaven.

Gerne wird heute die Anzahl der Klappen als Maßstab für die Weiterentwicklung der Oboe angesehen. Ausschlaggebend für den neuen Klang der Oboen war jedoch ab 1760 die Verengung der weiten, "barocken" Bohrung (Siehe B. Haynes: "The Eloquent Oboe").

Obwohl später Triébert in Paris die heute weltweit gespielte enge Mensur und die "Coservatoire"-Mechanik der Oboe erfand, waren um 1800 die großen Pariser Oboisten (Sallantin, Garnier und Vogt) zunächst noch Verfechter der "alten" Oboe. Man hielt an der Mensur und dem schönen Klang der Instrumente von Ch. Delusse fest und lehnte die Neuerungen Sellners ab.

So sind denn auch Deviennes Sonaten auf einer zweiklappigen Oboe mit breiter Bohrung gut spielbar. Der mit der weiteren Bohrung einhergehende geringere Blasdruck kommt dem Interpreten sogar sehr entgegen!

Geschickt nutzt Devienne alle Stärken dieses Instrumentes aus und vermeidet, bei aller Virtuosität, auf einer "alten" Oboe unspielbare Passagen:

Sallantin (*1755 – gestorben nach 1816) studierte 1790, obwohl schon seit 1773 an der Pariser Oper engagiert, zwei Jahre lang bei Johann Christian Fischer (1733-1800) in London. Kurz nach seiner Rückkehr wurde er Lehrer am Pariser Consevatoire und sein Kollege Devienne schrieb ihm vorliegende sechs Sonaten. Bedenkt man, dass Fischer wiederum bei A. Besozzi (1702-1793) studiert hatte, so hat man mit der Folge Besozzi – Fischer – Sallantin drei Generationen von berühmten Oboenvirtuosen im Lehrer-Schüler Verhältnis.

 

Deviennes sechs "Sallantin"-Sonaten bilden den virtuosen Abschluss der ersten hundertzwanzig Jahre des Oboenbaus.

Zugleich war es aber gerade der Widmungsträger, der in Paris die fis-Klappe einführte (ex: G. Vogt, "Méthode de hautbois").

Viele Passagen der vorliegenden Sonate werden durch diese Klappe leichter spielbar. Somit stehen diese 6 Sonaten und ihr Widmungsträger nicht nur für die Oboe des 18. Jahrhunderts, sondern auch für den Ausgangspunkt einer Suche nach einer zuverlässigen Mechanik der Oboe; einer Suche die 75 Jahre später zur heutigen Mechanik führen sollte.

Sallantins Oboe ist in der « Médiathèque de la Cité de la Musique » in Paris zu sehen (Inventarnummer E.367). Sie wurde ca. 1780 von Christophe Delusse (1713 – nach 1789) gebaut und später von Triébert zu einer 12-Klappen Oboe umgebaut.

 

Vorliegende Ausgabe bringt den Urtext der Sieberschen Edition von 1795.

Die Opuszahlen 70 (für die ersten drei "Sallantin"-Sonaten) und 71 (für die Sonaten vier bis sechs) stammen aus der zweiten Auflage bei André um 1810, und sind nicht von Devienne. Die Erstausgabe von Sieber trägt keine Opusnummer.

An keiner Stelle wurden Artikulationen angepasst. In Klammern gesetzte Vorzeichen sind Vorschläge von Prof. David Walter, dem ich auf diesem Wege auch sehr herzlich für seine Continuoaussetzung danken möchte!

Saarbrücken, im Oktober 2009, Stéphane Egeling

 

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