Egeling, St. (*1969)

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Etüden für Barockoboe
Band 2: Tägliche Übungen
Verkaufspreis20,15 €
Grundpreis18,83 €
Steuerbetrag1,32 €


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EVB 3107                     Partitur

Egeling, Stéphane (*1969)

Etüden für Barockoboe
Band 2: Tägliche Übungen

 

Bei einer neu zusammengestellten Etüdensammlung für Barockoboe stellen sich unwillkürlich zunächst einige Fragen:

- Was versteht der Autor unter einer "Barockoboe"?

- Gibt es für solch ein Instrument nicht schon ausreichend Etüdenliteratur?

- Für welche Zielgruppe sind diese Etüden konzipiert?

In dieser zweibändigen Etüdensammlung verstehe ich unter "Barockoboe" die Oboen des 18. Jahrhunderts, von ca. 1690 bis 1810.

Vorliegende Etüden sind auf jeder 2-klappigen Oboe spielbar und benutzen den Tonraum der historischen Instrumente von c' bis es'''.

Diese Etüden sind ebenfalls für die enger gebohrten "klassischen Oboen" geschrieben, obwohl diese mindestens bis f''' spielen. Die Töne ab e''' sollten jedoch separat geübt werden.

Lehrwerke - im heutigen Sinne - für Oboen erschienen erst im späten 18. Jahrhundert. Die Gründung des Pariser Konservatoriums war ein Katalysator für die Drucklegung von Lehrwerken in strukturierter und rationaler Form für Blasinstrumente.

Für uns Oboisten ist die Oboenschule von Joseph-François Garnier (1798) das erste große Standardwerk mit ausführlichen Anweisungen zum Oboenspiel. Frühere Werke gehen nicht so ausführlich wie Garnier auf Blas- und Fingertechnik, sowie auf die Haltung des Instrumentes ein.

Die wenig später veröffentlichte Oboenschule von Joseph Sellner (1825) geht schon nicht mehr von einer zweiklappigen "Barockoboe" (im obigen Sinne) aus.

In Garniers Oboenschule werden zwar einige technische Übungen vorgeschlagen, sie gehen aber bei weitem nicht so ins Detail wie Sellner in seiner Méthode und erst recht nicht, wie wir es von noch späteren Oboenschulen - für die jeweils neuen Klappensysteme- gewohnt sind.

Somit stellt sich natürlich die Frage nach der Notwendigkeit einer Etüdensammlung für ein Instrument, für welches seine Zeitgenossen keine Etüden (im modernen Sinne) geschrieben haben.

Gerade die Gleichmäßigkeit, die die Fingerübungen in Band 2 zu suggerieren scheinen, stehen ja im klaren Widerspruch zur Ästhetik der Musik der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Aus der Überlegung heraus, dass man Tonleitern jedoch auch im inegalen Stil üben und die Artikulation derselben der jeweiligen Ästhetik des 18. Jahrhunderts anpassen kann, habe ich mich dazu entschlossen, die Etüden so zusammenzustellen, dass sie auf der einen Seite alles technisch Machbare fordern, auf der anderen Seite die Tonarten und Register respektieren, für die die zweiklappigen Oboen konzipiert wurden.

Mein lieber Freund und Lehrer Michael Niesemann hat mich dazu angetrieben, mir meine eigenen Übungen für Barockoboe auszudenken. Dadurch sei man gezwungen, seine Defizite zu erkennen und Mittel zu erfinden um sich zu verbessern.

Aus diesem Anstoß heraus sind vorliegende Übungen entstanden.

Sie sind somit diejenigen eines "modernen Oboisten", der, nach seinem Studium, schon im Beruf stehend, das Bedürfnis empfand, zumindest erahnen zu können, wie die Musik des 18. Jahrhunderts auf den jeweiligen Oboen geklungen haben mag.

So musste ich die typischen Defizite eines "modernen Oboisten" beim Wechsel zum historischen Instrument besonders berücksichtigen:

Ansatz & Intonationskontrolle (Band 1), sowie Fingerfertigkeit und das saubere Tonleiterspiel (Band 2).

Im Band 2 ist es grundlegend wichtig, jeden Tag im Monatskalender in der ihm zugewiesenen Tonart zu üben. Nur so kann man sicher sein, im Verlauf von ein, zwei Monaten alle relevanten Tonverbindungen geübt zu haben.

 

Komplett durchgespielt dauert der gesamte Band 2 täglich eine gute Stunde.

 

Aachen, im April 2011,

Stéphane Egeling

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