Telemann, G.Ph. (1681 - 1767)

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Introduzzione à tré – Triosonate G-Dur aus "der getreue Musikmeister" für 2 Oboen und Basso Continuo
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EVB 2512 - Spielpartitur & Stimmen

Telemann, G. Ph. (1681 - 1767)

Introduzzione à tré – Triosonate G-Dur aus "der getreue Musikmeister"
für 2 Oboen und Basso Continuo

Georg Philipp Telemanns Bedeutung in der  Musikgeschichte gründet sich nicht nur auf eine bis heute noch nicht überschaubare Anzahl von Werken jeder Gattung sondern vielmehr auf die Tatsache, daß er den "vermischten Geschmack", d. h. die Verbindung von italienischem und französischem sowie vom "alten" polyphonen und dem seinerzeit aufkommenden schlichten, homophonen und melodiebetonten Stil zu einer unübertroffenen Perfektion gebracht und dadurch den Weg zur "Wiener Klassik" entscheidend geebnet hat. 

Telemanns Genialität zeigt sich immer dort, wo er mit einfachsten Mitteln, auf kleinstem Raum und mit einer unglaublichen Experimentierfreudigkeit Werke zu schaffen vermag, die oftmals zu den Besten ihrer Gattung gehören. Hierbei muss man beachten, daß Telemanns Werke niemals die Werke eines Künstlers im Elfenbeinturm sind, sondern die eines Musikers für Musiker, Werke, die sich nach den Bedürfnissen und den Fähigkeiten der jeweiligen Zielgruppe richten und auch oftmals (vor allem bei seinen Kammermusiken) kommerzielle Aspekte berücksichtigen; aber auch hier ist Telemann ein Meister der "Vermischung": es gelingt ihm viele außermusikalische Aspekte zu integrieren und dennoch gehaltvoll und innovativ zu sein.

Zwischen dem 13. November 1728 und dem 1. November 1729 erschienen 14täglich im Selbstverlag die 25 "Lektionen" des "getreuen Musikmeisters":

Der getreue Music-Meister , welcher so wol für Sänger als Instrumentalisten allerhand Gattungen musicalischer Stücke, so auf verschiedene Stimmen und fast alle gebräuchliche Instrumente gerichtet sind, und moralische, Opern- und andere Arien, dergleichen Trii, Duetti, Soli etc., Sonaten, Ouverturen, etc. wie auch Fugen, Contrapuncte, Canones, etc. enthalten, mithin das mehreste, was nur in der Music vorkommen mag, nach Italiänischer, Französischer, Englischer, Polnischer, und so ernsthaft- als lebhaft- und lustigen Ahrt, nach und nach alle 14. Tage in einer Lection vorzutragen gedenket, durch Telemann. Hamburg AO.1728.

Die insgesamt genau 100 eng bedruckten Seiten enthalten 18 mehrsätzige Kompositionen, sowie, je nach verbleibendem Platz, kleinere galante Stücke, Canones, Lieder.

Kaum ein Instrument wird nicht mit einem Stück bedacht: Es finden sich in Telemanns Zeitschrift auch Werke für Chalumeaux, Flute Pastorelle, Diskant-Viola und Viola pomposa.

Die vorliegende "Introduzzione, à tre" hat Telemann in der "Elften Lektion" zusammen mit einer Fagott-Sonate in f-moll und einer Passacaille für Cembalo veröffentlicht.

Er hat sie mit zwei Schlüsseln und zwei Tonarten bezeichnet: Im Violinschlüssel in A-Dur und im Sopranschlüssel in C-Dur.

Die A-Dur Fassung ist für eine Besetzung mit zwei Violinen und Bass gedacht, die C-Dur Variante für Blockflöten und Bass.

Folgt man Quantzens Transpositionsvorschlägen in seinem Vorwort zu seinem Opus zwei (Quantz geht hier von einer Violinen- bzw. Querflötenfassung aus): Ich weiß fast nicht ob es einmal nöthig ist, zu sagen, daß [diese Werke] auch auf einigen anderen Instrumenten ausgeführet werden können: ... auf zwo Hoboen einen Ton tiefer; auf zwo Flöten a bec, eine kleine Terze höher... muss eine Oboenfassung in G-Dur stehen.

Besonders schön ist es, diese Triosonate chorisch zu besetzen: Die originalen Anmerkungen "soli" und "tutti" fordern regelrecht dazu auf! Zudem eignet sich dieses Werk auch aufgrund der Satzüberschriften hervorragend für einen Klassenabend:

Wer wollte nicht schon immer einmal eine Xanthippe porträtieren, eine Corinna als ein "Mädchen vom Lande" darstellen und das Desperate einer Dido karikieren.

Die Namen sind heute gewiss aus der Mode gekommen, die verschiedenen Charaktere und die männliche Wahrnehmung derselben sicher nicht ....

Um den ersten beiden Sätzen eine Ouvertürenform zu geben und sie zu einem Kopfsatz zusammenzufassen, empfiehlt es sich, nach dem zweiten Satz den schnellen Teil des ersten Satzes zu wiederholen.

Saarbrücken, im Sommer 2005, Stéphane Egeling

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