Besozzi, A. (1702 - 1793)

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6 Sonaten für 2 Oboen - Band 2
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EVB 9819-b                                                  Spielpartitur

Besozzi, A. (1702 - 1793)

6 Sonaten für 2 Oboen 
Band 2


Alessandro Besozzi wurde 1702 in Parma geboren. Die Besozzis waren vom 17. bis zum 19. Jahrhundert stets eine Musikerfamilie, meistens waren sie Oboisten oder Fagottisten. Cristoforo Besozzi (1661-1725), Alessandros Vater, Oboist und Fagottist in der "Guardia Irlandese" des "Duca di Parma", ist der erste uns bekannte Oboist dieser Familie, er war auch der Lehrer seiner drei Söhne Giuseppe (1686-?), Alessandro und Paolo Girolamo (1704-1778) die alle ebenfalls Oboisten in der "Guardia" wurden. Das Geschwisterpaar Alessandro und Paolo Girolamo wurden die "berühmten" Besozzi, sie blieben Junggesellen, verlebten ihr Leben stets zusammen und bildeten auf musikalischer Ebene eine Symbiose die von allen Zeitgenossen gepriesen wurde, selbst ihre Kleidung soll immer die gleiche gewesen sein. Alessandro scheint von allen der talentierteste Oboist gewesen zu sein (in die "Guardia" wurde er schon mit 11 Jahren aufgenommen), 1728 stieg er zusammen mit seinem Bruder, von der "Guardia" in das Orchester der fürstlichen Kapelle zu Parma auf und wurde dort  "primo virtuoso di camera e direttore generale degli istrumenti musilcali"; 1731 wurde er "Oboista soprano" in dem Orchester der "Corte Reale torinese" wo er Kollege von Gio. Battista Somis, dem berühmten Geiger, war. Er blieb dort (sein Bruder war ebenfalls in diesem Orchester angestellt) bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1776 (es ist interessant zu bemerken, daß sein Nachfolger kein geringerer als Ferlendis war).

Am Ende seiner Karriere ist Alessandro sogar, wie in Parma, zum "primo virtuoso di camera e direttore generale della musica Istrumentale" ernannt worden. Hiermit war er dem Konzertmeister (1775, dem Jahr der Verleihung dieses Titels, war es Gaetano Pugnani) gleichgestellt.

An dieser Stelle möchten wir auf die Schriften von I. Gavallini (Contributi alla conoscenza di A. B. e della famiglia, in: Nuova Rassegna di Studi Musicali; Padova 1978) und Robert Groff Humiston (A study of the Oboe Concertos of A. B. and Johann Christian Fischer; The University of Iowa, Ph.D., 1968) hinweisen, beide geben noch viele weitere Details über das Leben von Alessandro Besozzi und seiner Familie.

Alessandro Besozzi starb 1793 im Alter von 91 Jahren.

Das Gebrüderpaar Besozzi wäre aber seinerzeit nicht so bekannt gewesen, wenn sie nicht 1735 in Paris in den "Concerts Spirituels" aufgetreten wären. Ihr Erfolg dort war außerordentlich; dies ist um so bemerkenswerter, da es sich hier nicht um Geiger, Sänger oder Clavecinisten handelt, sondern um einen Oboisten und einen Fagottisten, deren Instrumente erst seit 70 Jahren erfunden waren. Die Besozzis spielten meistens eigene Kompositionen und hier ging ihre musikalische Symbiose sogar so weit, daß sie Werke auch gemeinsam komponierten: Auf vielen Drucken und Manuskripten steht: "Di A. Besozzi composte assieme al fratello Girolamo".

Alessandros (und somit auch seines Bruders) Kompositionen sind in London und Paris gedruckt worden, Manuskripte befinden sich unter anderem auch in Hamburg, Wien, München, Berlin, Dresden, Upsala und Neapel. Sie schrieben ausschließlich Kammermusik, meist mit Flöte oder Oboe. Diese Musiken sind nie virtuose Zirkusnummern, sondern immer ganz einfache und schlichte, mit jedoch zum Teil sehr gewagten harmonischen Wendungen, Sätze, die nur durch eine ganz feinsinnige und überlegte Ausführung ihren Glanz erhalten.

Bei "Flötenkompositionen" eines Oboe-spielenden Komponisten liegt immer der Verdacht nahe, daß man diese Kompositionen auch auf der Oboe spielen kann. So sind auch die vorliegenden 6 Sonaten ursprünglich Flötenkompositionen. Der originale Titel lautet:

"Six Sonatas or Duets for two German Flutes or Violins, composed by Alexandro Bezozzi, London. Printed for T. Straight and Skillern in St. Martins Lane near the Strand."

Daß es sich hierbei um "verkaufsstrategische" Besetzungen handelt, wird aus der Angabe "Violins" deutlich, denn diese Duette sind eindeutig für Blasinstrumente konzipiert.

Für die vorliegende Ausgabe wurden sie in Tonarten transponiert, die der Oboe entgegenkommen. Die Artikulationen wurden ebenso wie gewisse "zweifelhafte" harmonische Wendungen beibehalten. Offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert. Auf Wunsch stellt der EGGE-Velag einen detaillierten Revisionsbericht zur Verfügung.

Hamburg, im September 1998, Ottmar Buchenbinder

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